Als Fotograf bekommt man immer wieder Einblicke in Berufsbilder, die weniger bekannt sind. Für den Geschäftsbericht von Emmentaler Switzerland durfte ich Walter Hofstetter, einem Küfer aus Zollbrück, bei der Arbeit über die Schulter schauen und das Küferhandwerk dokumentieren.
Das Küferhandwerk hat Tradition
Leider stirbt das Küferhandwerk in der Schweiz langsam aus. Lernen kann man es nicht mehr. Es wird weitergegeben. Von Generation zu Generation. So geschehen auch bei Walter Hofstetter. Bevor er verstorben ist, hat ein 83 jähriger Küfer aus dem Emmental all sein Wissen an Walter Hofstetter übergeben. So stellte er sicher, dass diese Kunst eine weitere Generation überdauert.
Die Werkstatt
Nach 17 Jahren als angestellter Schreiner machte sich Walter vor knapp 25 Jahren selbstständig. Wenn man seine Werkstatt betritt, findet man das eine oder andere Relikt aus vergangenen Zeiten. Aber auch moderne Maschinen sind zu finden. Von Restaurationen, Innenausbauten, Tischen über Stühle zu Schränken kann man bei Walter alles bestellen. Doch auf die handgebauten Fässer ist er besonders stolz! Diese werden mit viel Liebe zum Detail in unzähligen Stunden von Hand erarbeitet.
Emmentaler Traditionen
Vor drei Jahren begann Emmentaler Switzerland damit, Traditionen aus dem Emmental im Geschäftsbericht Platz einzuräumen. Nach dem Scherenschnitt und dem Schönschreiben, ist für das Jahr 2018 das Küferhandwerk vorgesehen. Schön, dass ein Unternehmen wie Emmentaler Switzerland das Handwerk so schätzt. Denn die Käseherstellung an sich ist ebenfalls eine grosse Tradition.
Emotionen pur
Fotografie ist Emotion. Ich liebe es, Menschen in ihrem direkten und unmittelbaren Umfeld zu fotografieren. So war der Auftrag im Emmental ein Geschenk, welches ich gerne angenommen habe. Bereits die zweistündige Fahrt in das verträumte Zollbrück war ein Highlight. Die so schön eingerichtete und etwas angestaubte Schreinerei zauberte mir ein richtiges Lächeln auf die Backen. Und als Walter selbst so offen und unvoreingenommen vor meiner Kamera stand, konnte der Tag nicht mehr besser werden. Über drei Stunden haben wir gemeinsam an den perfekten Bildern für den Geschäftsbericht von Emmentaler gearbeitet. Portraits, Close-Ups aber auch Käse-Shots standen auf dem Programm.
Am Ende sind dabei wunderschöne Zeitdokumente entstanden. Eine Dokumentation eines aussterbenden Berufes.