Fotograf - Vom Hobby zum Beruf

Vom Hobby zum Beruf – Mein Weg in die Selbständigkeit

Manchmal erhebt sich aus einem negativen Ereignis das Beste, was einem jemals widerfahren ist. In diesem Beitrag erzähle ich euch, wie ich zur Fotografie gekommen bin und wie sie mein Leben verändert hat. Ab heute, dem 1. April 2015, starte ich in meine fotografische Selbständigkeit – und das meine ich mit vollem Ernst!

Wirklich, ihr dürft es mir glauben – es ist kein Scherz. Ich kann es selbst kaum fassen. Deshalb sitze ich vor dem Computer und versuche, das ganze in Worte zu packen. Einerseits freue ich mich sehr auf das was kommt, andererseits bin ich sehr traurig ein tolles Team zu verlassen.
Jetzt aber mal ganz von vorne.

Wie alles begann

Hamburg - Im April 2005 - Unbearbeitet
Hamburg – Im April 2005 – Unbearbeitet


Soweit ich mich erinnern kann, war ich schon immer begeistert von Kameras. Damals habe ich Sie aber immer auseinander geschraubt und konnte sie dann  nicht wieder zusammensetzen. Das brachte mich dann zu einer Ausbildung im Elektronik-Bereich. Später führte eine Trennung dazu, dass ich mir eine Semi-Professionelle Spiegelreflex Kamera gekauft habe. Woher sollte ich im Jahr 2004 wissen, dass diese Trennung den Grundstein für meine heutige Selbständigkeit gelegt hat? Das gekaufte Equipment im Wert von mehreren tausend Franken hat mich ermutigt, die Kamera etwas öfter in die Hand zu nehmen um zu üben. Schlussendlich war das Zeug ja teuer – folglich mussten die Bilder auch besser sein, als mit einer günstigen Knips-O-Maten Kamera.

Die Zeit vor Social Media, oder wie war das?

Eines meiner ersten Projekte im Fotostudio mit Sandra V.
Eines meiner ersten Projekte im Fotostudio mit Sandra V.


Damals, im Jahre 2005, gab es noch kein facebook – dafür war Fotocommunity am Start. Dort konnte ich meine Bilder online veröffentlichen, darüber diskutieren und auch Kritik an anderen Werken üben. Die Fotocommunity war zu dieser Zeit für mich die relevanteste Social Media Plattform überhaupt. Über sie habe ich viele nette Menschen kennen gelernt. Freundschaften aus dieser Zeit bestehen noch heute. Die Fotocommunity schenkte mir aber noch mehr als nur Freunde – dank dieser Plattform bin ich heute stolzer zweifacher Vater, denn ich habe die Mutter meiner Kinder über die Fotocommunity kennengelernt.
Ihr fragt euch bestimmt, was hat er denn überhaupt gearbeitet?

Mein beruflicher Werdegang

Superman Return
Ich fühlte mich in der Informatik wie ein Superheld – ich war nicht zu stoppen (Foto Credit: Verushka Salvo)


Ich war nach meiner Ausbildung bei der Alcatel als Elektroniker in diversen Firmen als Software Entwickler tätig. Schlussendlich landete ich im Mai 2012 bei Amazee Labs. Zu Beginn noch ein kleines Startup mit grossen Ambitionen – heute die führende Drupal Agentur in der Schweiz. Ein kleiner Fakt am Rande: Dank dieser Firma bin ich seit meinem Eintritt am 02.05.2012 rauchfrei. In all dieser Zeit habe ich nie aufgehört, mich mit dem Thema Fotografie zu beschäftigen. Immer hatte ich eine Kamera dabei, und lernte neue Menschen mit dem gleichen Interesse für die Fotografie kennen. Ebenfalls konnte ich mich als Haus- und Hof-Fotograf für die Namics und die Amazee Labs verwirklichen.
Langsam kamen die ersten Anfragen.

Hochzeiten, Tourismus und private Shootings

Analoge Aufnahme für den Schweizer Tourismus Verband
Analoge Aufnahme für den Schweizer Tourismus Verband


Ich durfte die ersten Hochzeiten fotografieren. War für den Schweizer Tourismus Verband unterwegs (welcher übrigens noch heute meine analogen schwarzweiss Bilder verwendet) und fotografierte die ersten Privat-Shootings im Auftrag. So konnte ich viele Erfahrungen sammeln, welche dazu beigetragen haben, dass ich heute meine Selbständigkeit starten kann.
Vieles habe ich ausprobiert und dann wieder vergessen. Schnell hat sich herausgestellt, dass ich ein Fotograf bin, der mit Menschen gut umgehen kann. Ich liebe es neue Menschen kennen zu lernen und sie zu fotografieren.

Bikeshooting in Zürich im Jahr 2009
Bike-Shooting in Zürich im Jahr 2008


Während der ganzen Zeit brodelte es in mir. Ich verspürte einen Wunsch den ich mir gern erfüllen wollte.

Der Wunsch nach mehr

Ich muss gestehen – ich bin ein ausgewiesener Sicherheitsfanatiker. Ein geregeltes Einkommen und die 5 Wochen Urlaub im Jahr waren mir immer sehr wichtig. Ich konnte den Gedanken der Selbständigkeit nicht ertragen. Bei jeglichem Versuch, den sicheren Hafen zu verlassen, wäre ich kläglich ertrunken. Mein Boot hatte einfach noch zu viele undichte Stellen.

Scream as loud as you can
Manchmal wollte ich einfach nur noch schreien!


Ich kann euch nicht sagen, was genau passiert ist. Ich vermute aber, dass das eine oder andere einschneidende Erlebnis mich hat reifen lassen. Um nur ein Beispiel zu nennen – der Einzug in die zVilla. Eine Wohngemeinschaft in Rapperswil, welche mich gefangen hat als ich fiel.

Begleitet mich auf meinem Weg

Mein Weg in der Selbstständigkeit
Ich freue mich auf viele tolle Begegnungen auf meinem Weg in der Selbständigkeit


Über all die Jahre habe ich mir also ganz unbewusst ein unheimlich tolles und mächtiges Netzwerk aufgebaut, welches mich nun trägt und unterstützt. Social Media spielt dabei eine grosse Rolle. Viele Menschen lernte ich zuerst online über einen der vielen Kanäle kennen. Später wurden daraus dank der Offline-Events reale Kontakte. Freunde. Alle haben Sie zu meiner Entscheidung beigetragen. Ich wurde immer wieder ermutigt etwas zu wagen.
Nun, ich habe gewagt. Die ersten Schritte bin ich bereits gegangen – ich habe einen Workshop zum Thema Instagram für Unternehmen durchgeführt (welcher übrigens im Juni wieder stattfindet), die ersten Kundenaufträge sind bereits abgewickelt und im Einsatz und viele neue Offerten sind geschrieben und an die Kunden versandt.
Ich bin gespannt, wohin mich dieser Weg führt – vielleicht seid auch ihr ein Teil davon.